Ich kann nicht mehr! Mein Burnout.

Bis zur kompletten Erschöpfung arbeiten.

Als ich mein Burnout hatte, war ich gerade frisch Midlevel. Ich arbeitete regelmäßig bis 23 oder 1 Uhr nachts. Ohne Überstundenkompensation. Es hat auch niemanden interessiert. Ganz praktisch, so ohne Zeiterfassung. Was zählte war, dass das Projekt geil wird.

In dieser Zeit habe ich mich bewusst nicht mehr unter der Woche privat verabredet, weil es für mich nicht mehr vorhersehbar war, wie lange ich arbeiten muss.

Als ich für eine Produktion am Wochenende zurückreisen musste (von Hoteltür bis zu meiner Wohnungstür 7 Stunden Reisezeit), bekam ich auf meine Frage nach einem Ausgleichstag die Antwort: "Jetzt ist ja wohl mal gut, du warst doch schon Mittags wieder in Berlin." Jo, ich bin aber auch um 4 Uhr aufgestanden, an einem Samstag....

Dass die Trennung von Fach- und Führungskräften einfach extrem wichtig ist, macht so ein Verhalten deutlich. Und Führungskräfte gehören regelmäßig geschult im Umgang mit Mitarbeitenden.

You can not change my mind!🤷🏻‍♀️

💎 Unter Druck entstehen Diamanten! 💎

Ich glaube jede*r Werber*in kennt diesen absolut toxischen Spruch. Dieses Mindset, dass Leistung nur in Arbeitszeit, Stress und vollen Terminkalendern gemessen werden kann. Und dass es geil ist, für seinen Job zu leben und zu verbrennen.

🚩🚩🚩Das Klischee, dass in Werbeagenturen arbeitsrechtlich absolut nicht zulässige Arbeitszeiten herrschen, kommt halt einfach nicht von ungefähr!

Und es ist bezeichnend, dass wir anscheinend nicht aus unseren Fehlern lernen.

Es gibt kaum eine Person in der Werbebranche die nicht schon ein Burnout hatte, kurz davor stand, einen mental Breakdown hatte oder sehr oft in einem Überlastungsmodus ist. Und trotzdem schaffen wir es nicht, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Work Hard, Burnout Harder? Not Anymore! Changing the Game as a Leader 💪🌟

Ich habe durch meine Erfahrung gelernt, was ich als Führungskraft anders machen will. In meiner Rolle als Seniorin und Account Director habe ich deswegen versucht darauf zu achten, dass ich weiß, wie es meinem Team (wirklich) geht. Denn du kannst deine private Belastung nicht einfach an der Agenturtür abstreifen. Wenn du belastet bist, bist du belastet. Ende.

Ich wollte, dass sie immer, egal wie busy ich bin, zu mir zu kommen können um zu sagen "Ich brauche Hilfe". Dass sie nicht das Gefühl haben, mehr Verantwortung tragen zu müssen, als es für ihre Rolle notwendig ist. Dass sie nicht krank zur Arbeit gehen, im Urlaub nicht in die Mails schauen, nicht täglich Überstunden machen, sondern Dinge auch de-priorisieren.

Das war für mich mit der wichtigste Bestandteil meiner Rolle und sollte nix erwähnenswertes sein.

Ob ich das geschafft habe, müssen sie beantworten.

Mental health is health.❤

Stay safe!